Berufsorientierungstag am 7. Mai 2021

von Marla Judemann

Was benötigt man, um am besten mit der eigenen Karriere umzugehen? Was ist notwendig, um seinen beruflichen Weg zu gehen? Und was braucht ein erfülltes Berufsleben?

Unsere Referenten des Berufsorientierungstags antworteten auf diese Fragen einstimmig: Begeisterung, Kreativität und Mut. 

Der Berufsorientierungstag, organisiert von der Fachschaft Geschichte, fand in diesem Jahr am 07. Mai 2021 virtuell via Zoom statt. Neun Referenten haben in 20-minütigen Vorträgen ihren eigenen Werdegang und ihr Berufsbild veranschaulicht. Anschließend standen diese für eine Fragerunde mit den Teilnehmer:innen offen.

In diesem Artikel möchten wir die Veranstaltung reflektieren, verschiedene Berufsperspektiven anreißen und unsere liebsten Einblicke aus der Vortragsreihe teilen.

Wissenschaftsmanagement

Dr. Lou Bohlen hat Geschichte und Slawistik in Freiburg und Bochum studiert und 2010 in Osteuropäischer Geschichte promoviert. Ihr Werdegang war geprägt von Bewegung, Suche und Neugierde. In ihrem Vortrag betont sie, dass auch die Wege, deren Ausgang man nicht kennt, einem mit ihren schmerzhaften Niederlagen und unvorhergesehenen Erfolgen im Beruflichen am meisten voranbringen. Sie fordert dazu auf, den eigenem Karriereweg mutig zu begegnen, auch wenn man noch nicht weiß, wohin es geht. Heute verantwortet sie bei der Minerva Stiftung den Austausch sowie wissenschaftliche Projekte zwischen Spitzenforschern aus Deutschland und Israel in den verschiedensten Fachdisziplinen. 

Kommunikationsagentur

Dr. Hans-Wilhelm Eckert hat Geschichte in München und Trier studiert und 1994 promoviert. In seinem Vortrag betonte er, dass Historiker:innen beruflich überall hinkommen können, wenn sie das wollen. Er fordert die Zuhörer dazu auf, sich mit ihren beruflichen Wünschen auseinanderzusetzen und auch über den Tellerrand hinaus zu schauen. So hat Dr. Eckert durch einen Job bei der Bayrischen Landesbank ein Interesse an der Finanzwelt entwickelt, welches er heute beruflich mit seinen kommunikativen Fähigkeiten in seiner Kommunikationsberatung Momentum Communication vereint.

Archiv

Henning Stibbe studierte Kunstgeschichte, Publizistik und Kommunikation. In seinem Vortrag betonte er, dass der Weg auch im Beruflichen das Ziel ist. So seien Biografien nie geradlinig. Ein Lebenslauf zeichne sich gerade durch berufliche Umbrüche aus. Stibbe leitet derzeit das Archiv von MAN. Zuvor war er als Texter, Webmaster, Autor, in der PR und im Marketing tätig Er gab den Teilnehmer:innen mit, dass man sich an große Aufgaben rantrauen und den verschiedenen beruflichen Möglichkeiten gegenüber offen bleiben sollte.

Honorarberatung

Dr. Nikolaus Braun promovierte über den irischen Bürgerkrieg, war 7 Jahre bei einer Großbank angestellt und arbeitet mittlerweile selbstständig in der Neunundvierzig Honorarberatung. In seinem Vortrag schilderte er, wieso sich Historiker:innen trotz aller Vorbehalte gut in der Finanzbranche zurechtfinden. Den Teilnehmer:innen gab er den Tipp, dass man beruflich früh einen Fuß in die Tür bekommen solle. Ewig Praktikum nach Praktikum zu machen sei sinnlos, solange man sich keine Praxiserfahrungen erarbeitet. Denn nur mit Praxiserfahrung könne man sich im Beruflichen weiter auf- und ausbauen.

PR-Agentur

Andres Wittermann betonte in seinem Vortrag das Schreiben als Kunst. In seiner PR-Agentur Lewis lebt die Arbeit vom Formulieren, Schreiben und sich ausdrücken. Er leitet als CCO die Agentur in Europa und gilt als internationaler Spezialist. Für ihn ist ein kulturelles Verständnis in der globalen PR unumgänglich. Man müsse wissen, wie man verschiedene Menschen auf der ganzen Welt ansprechen kann. Den Teilnehmer:innen gab er als Tipp mit, dass man sich in Bewerbungen bunt darstellen sollte – man solle die eigene Persönlichkeit durch seinen Bewerbungsauftritt vermitteln.

„Der Vortrag von Herrn Wittermann hat mir einerseits ein Berufsfeld aufgezeigt, dass ich vorher noch nicht so wirklich auf dem Schirm hatte und nicht automatisch mit dem Geschichtsstudium verbunden hätte. Außerdem hat der Vortrag mich unglaublich ermutigt und mir klargemacht, welche Kompetenzen ich mitbringen und dass ich mich bei Agenturen selbstbewusst bewerben kann. Er hat mich außerdem ermutigt, kreativ und ich selbst zu sein, weil das bei Bewerbungen in dieser Branche heutzutage gut ankommt.“

– Sabrina

Geschichtsvermittlung

Die Stimme von Dr. Matthias von Hellfeld ist zahlreichen Teilnehmer:innen aus dem Podcast von Deutschland Funk Nova Eine Stunde History bekannt. In seinem Vortrag berichtete er von seinem Werdegang und der Produktion des Podcasts. Er studierte Lehramt, merkte aber bei einem Praktikum schnell, dass dieser Beruf für ihn nichts ist. Nach seiner Promotion stieg er in den Journalismus ein und moderierte 25 Jahre lang bei DLF. Mit dem Podcast möchte er die Frage beantworten, warum wir Geschichtswesen sind und wieso das Wissen um die eigene Geschichte wichtig für unsere Gesellschaft ist. 

Online Marketing 

Julian Dziki stieg mit einem Online-T-Shirt Job in die Berufswelt ein. Schnell entdeckte er das Thema Suchmaschinenoptimierung für sich und gründetet seine Agentur Seokratie. In seinem Vortrag stellte er den Teilnehmer:innen vor, was man alles für eine Selbstständigkeit braucht und bot Einsichten in die Anstellungsformen, das Gehalt und die Vorteile einer Arbeit im Online-Marketing. 

Consulting

Katharina Bergmann studierte Deutsch und Geschichte auf Lehramt, gründete während ihres Studiums ein Touristik Unternehmen und promovierte 2019 zu einem Thema aus der jüdischen Geschichte. Anschließend stieg sie als Consultant bei der Boston Consulting Group ein. Sie berichtete von den flexiblen Arbeitsstrukturen in zahlreichen Projekten des Unternehmens. Die Möglichkeit, immer wieder mit anderen Teammitgliedern an neuen Themen zu arbeiten stand in ihrem Vortrag im Vordergrund.

Veröffentlicht von nomennominandum

Die Nomen Nominandum ist das Magazin der Student*innen des Historischen Seminars der LMU. Folgt der NN, deNN sie ist sehr gut!

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