Karl der Große: Der „Vater Europas“?

Nationalheld des 19. Jahrhunderts in deutschen Gebieten und in Frankreich, aber auch Identifikationsfigur der 1957 gegründeten Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft. Bei diesen beiden Auffassungen kann man sich kaum vorstellen, dass sie sich auf die gleiche Person beziehen: Die Rede ist natürlich von Karl dem Großen. Warum haben sich diese Sichtweisen entwickelt? Kann der Kaiser wirklich als „Vater Europas“ bezeichnet werden? Und was bedeuten all diese Fragen für die Geschichtswissenschaft?

Zwischen Rom und Aachen. Karl der Große und die historische Bedeutung seiner Kaiserwürde

Heiligabend ist als Vorabend des Ersten Weihnachtsfeiertages ein Fest, das die meisten von uns heute im Kreise der Familie verbringen. Vor etwas über 1200 Jahren war Heiligabend für Karl den Großen wohl gleichsam der erste Ruhetag nach einer arbeitsreichen, sich über mehrere Wochen erstreckenden Gerichtssynode und der Vorabend des Tages, mit dem er wohl am nachhaltigsten in die Geschichte eingehen sollte: dem Tag seiner Kaiserkrönung. Ob diese Kaiserkrönung am Weihnachtstag des Jahres 800 das größte Weihnachtsgeschenk war, das Papst Leo III. Karl machen konnte, oder ob Karl seine neue Würde allenfalls widerwillig annahm, ist heute nicht mehr ganz nachvollziehbar. Einen Ansatz, was seine Krönung und die Kaiserwürde für Karl bedeutet haben, erlaubt sich unser Autor dennoch aufzustellen.

Die vergiftete Front. Der Gaskrieg während des Ersten Weltkriegs

Die Charakterisierungen des Ersten Weltkriegs sind vielfältig. Verbreitet ist unter anderem der Eindruck des Laien wie des Historikers von diesem „Großen Krieg“ als „Krieg der Chemiker“, als Gaskrieg, als erster Krieg, in dem Massenvernichtungswaffen in großem Stil zum Einsatz kamen. Doch wie konnte es so weit kommen? Blickt man hinter die Unbehagen erregenden Bilder von Gasmasken und Giftwolken, enthüllt sich eine spannende und lehrreiche Geschichte der Eskalation und Entgrenzung.